Reitstunde


Warum sind verlassene Orte wie dieser einer ist so unheimlich und anziehend habe ich mich gefragt, als ich einige der letzten Bilder aufgenommen habe. Die Gegenstände sehen aus, als wären sie eben erst benutzt worden: Auf dem Pferd sitzt ein lachendes Kind mit Zuckerwatte in der Hand, auf dem Teller im Bild vom Sonntag finden sich die verbliebenen Krümel der letzten Mahlzeit. Doch sieht man ihnen die vergangenen Jahre des Stillstehens an: Farbe blättert ab, Rost setzt an, die Natur verleibt sich die kulturellen Überreste ein. Beides geht eine merkwürdige Verbindung ein, in der man als Beobachter  plötzlich gleichzeitig in der Vergangenheit und der Gegenwart am selben Ort steht. Zeitreisen gibt es doch.

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